🎄 Weihnachtszeit statt Wahnsinnszeit – Wie gelassen gehst Du durch den Dezember
von Claudia Bräuer – 11. Dezember 2025🎄 Weihnachtszeit statt Wahnsinnszeit – Wie gelassen gehst Du durch den Dezember?
Die Bilder da draußen zeigen uns Glühweinromantik, Lichterglanz und „die schönste Zeit des Jahres“.
Die Realität im Inneren sieht oft ganz anders aus: Voller To-do-Listen, Emotionen, Erwartungen – und dem Gefühl, einfach nur noch funktionieren zu müssen.
Vielleicht kennst Du das:
Du hetzt von Termin zu Termin, organisierst, kümmerst Dich, versuchst, es allen recht zu machen – und irgendwo auf dem Weg gehst Du verloren.
Dieser Artikel ist eine Einladung an Dich:
Nicht, „noch mehr zu leisten“, sondern innezuhalten. Zu spüren. Und Dir zu erlauben, diese Weihnachtszeit anders zu erleben.
Warum die Adventszeit so anstrengend sein kann
Viele Menschen fragen sich: „Es ist doch eigentlich schön – warum bin ich trotzdem so gestresst, gereizt oder erschöpft?“
Dafür gibt es gleich mehrere Gründe:
Hohe Erwartungen
„Es soll harmonisch, friedlich und perfekt sein.“ Dieser innere (und äußere) Anspruch erzeugt Druck – besonders, wenn die Realität in Familie, Job oder Partnerschaft gerade gar nicht so harmonisch ist.
Alte Gefühle, alte Geschichten
Weihnachten ist stark mit Kindheitserinnerungen verknüpft. Manches war schön – manches vielleicht schmerzhaft. In dieser Zeit tauchen unbewusst alte Muster, Enttäuschungen und Rollen auf („die Starke“, „der Funktionierende“, „die Vermittlerin“ …).
Vollgepackter Kalender
Jahresabschluss im Job, Weihnachtsfeiern, Geschenke besorgen, Familie organisieren, vielleicht noch kranke Kinder oder Angehörige – Dein Nervensystem bekommt kaum echte Pausen.
Der innere Antreiber
„Ich darf niemanden enttäuschen.“, „Jetzt muss ich durchhalten.“, „Ich darf nicht schwach sein.“
Diese inneren Sätze sorgen dafür, dass Du über Deine Grenzen gehst – oft schon lange vor dem Dezember. Die Weihnachtszeit verstärkt nur, was ohnehin da ist.
Typische Signale von Weihnachtsstress
Vielleicht erkennst Du Dich in einigen dieser Anzeichen wieder:
Dein Kopf läuft im Dauermodus und hört abends nicht auf zu denken 🧠
Du schläfst schlecht oder wälzt Dich nachts hin und her
Du bist dünnhäutiger als sonst und reagierst schneller gereizt
Du sagst öfter „Ja“, obwohl Du innerlich „Nein“ fühlst
Dein Körper sendet Stresssignale: Anspannung, Kopfschmerzen, Magen, Rücken …
Du funktionierst nach außen – und fühlst Dich innerlich erschöpft, leer oder überfordert
All das sind keine Zeichen von Schwäche.
Es sind sehr klare Signale Deines Systems: „Es ist zu viel.“
Du bist nicht „zu empfindlich“ – Dein Nervensystem reagiert
Wenn Stress gefühlt kein Ende hat, schaltet Dein Nervensystem auf Überlebensmodus:
Kampf (gereizt, schnell genervt, innere Unruhe)
Flucht (noch mehr tun, noch mehr organisieren, nicht hinfühlen)
Erstarrung (Erschöpfung, Müdigkeit, innere Leere, „Ich kriege gar nichts mehr hin“)
Das ist kein „Charakterproblem“, sondern eine kluge Reaktion Deines Körpers auf Dauerbelastung.
Die gute Nachricht: Nervensysteme sind lernfähig.
Mit der richtigen Unterstützung kann Dein System wieder lernen, zu regulieren, zur Ruhe zu kommen und sich sicher zu fühlen – auch mitten im Dezember.
Wie hypnosystemische Arbeit Dich unterstützen kann
In der hypnosystemischen Arbeit gehen wir davon aus:
Du trägst bereits viele Ressourcen in Dir – sie sind nur im Stress gerade überlagert.
In einer Sitzung kann zum Beispiel Folgendes passieren:
Du kommst in einen Zustand von tieferer Entspannung, als er im Alltag meist möglich ist.
Dein Körper und Dein Unterbewusstsein bekommen Raum, sich neu zu sortieren.
Innere Bilder, Metaphern und Geschichten helfen Dir, Druck loszulassen und hilfreiche innere Zustände zu stärken (z. B. Ruhe, Selbstvertrauen, innere Klarheit).
Du lernst, wie Du auch im Alltag wieder schneller vom „Überlebensmodus“ in einen verbundenen, geerdeten Zustand wechseln kannst.
Oft erlebst Du:
Nicht alles im Außen ändert sich – aber Dein Umgang damit wird anders. Du fühlst Dich weniger ausgeliefert und mehr handlungsfähig.
5 kleine Schritte für mehr Gelassenheit im Dezember
Du musst nicht alles auf einmal verändern. Schon kleine, bewusste Schritte können viel bewirken. Hier ein paar Impulse, die Du direkt ausprobieren kannst:
1. 60-Sekunden-Atempause
Mehrmals am Tag – gern zwischen zwei Terminen –
Setz Dich hin, spüre Deine Füße auf dem Boden.
Atme 4 Sekunden ein, 6 Sekunden aus.
Lege (wenn es passt) eine Hand auf Deinen Brustkorb oder den Bauch.
Stell Dir vor, Du atmest in diesen Bereich hinein – sanft, ohne Druck.
Eine Minute wirkt wenig – doch für Dein Nervensystem ist es ein starker Reset.
2. Der „innere Stopp“ vor dem automatischen Ja
Bei jeder zusätzlichen Anfrage in der Adventszeit – Einladung, Aufgabe, „Kannst Du mal eben…?“:
Atme einmal bewusst ein und aus.
Frag Dich: „Will ich das wirklich? Habe ich dafür Kraft?“
Erlaube Dir, auch zu sagen: „Ich muss kurz darüber nachdenken und melde mich.“
Dieser kleine Stopp schafft inneren Raum – und schützt Dich davor, aus Automatismus alles anzunehmen.
3. Ein sicherer innerer Ort
Schließe für einen Moment die Augen und stell Dir einen Ort vor, an dem Du Dich sicher, gehalten und ruhig fühlst.
Das kann sein:
ein Lieblingsplatz in der Natur
ein Zimmer, das es vielleicht nur in Deiner Fantasie gibt
ein Strand, Wald, eine Hütte, ein Sessel mit Decke …
Lass diesen Ort in Deinen inneren Bildern lebendig werden: Farben, Geräusche, Gerüche, Temperatur.
Wenn Du magst, lege eine Hand auf Dein Herz oder Deinen Bauch und verbinde diesen Körperkontakt mit dem Gefühl von Sicherheit.
Je öfter Du diesen inneren Ort aufrufst, desto leichter kann Dein System später im Alltag darauf zurückgreifen.
4. Micro-Pausen statt Dauerlauf
Nicht jede Pause muss 30 Minuten dauern. Du kannst auch so anfangen:
10 Sekunden Blick aus dem Fenster
20 Sekunden bewusst strecken und Deinen Körper spüren
30 Sekunden Handy weglegen, einatmen, ausatmen, Schultern lockern
Diese Micro-Pausen signalisieren Deinem Nervensystem: „Es ist nicht alles Gefahr. Es gibt auch Momente der Ruhe.“
5. „Gute genug“-Weihnachten
Frage Dich ganz ehrlich:
Was wäre für mich ein „gutes genug“-Weihnachten?
Nicht perfekt. Nicht instagramtauglich. Sondern für Dich stimmig.
Vielleicht bedeutet das:
weniger Sorten Plätzchen
eine Einladung absagen
Geschenke simpler halten
einen stillen Abend für Dich einplanen
Je klarer Du Deine eigenen Maßstäbe definierst, desto weniger bist Du den Erwartungen anderer ausgeliefert.
Wann es sinnvoll ist, Dir Unterstützung zu holen
Manchmal reichen kleine Schritte allein nicht mehr.
Vielleicht merkst Du:
Du kommst aus der Anspannung kaum noch heraus.
Dein Schlaf ist seit Wochen oder Monaten gestört.
Deine Gedanken kreisen ununterbrochen.
Du fühlst Dich leer, erschöpft oder innerlich wie „abgeschaltet“.
Dann kann es sehr hilfreich sein, mit jemandem von außen auf Deine Situation zu schauen – in einem geschützten, wertschätzenden Rahmen.
In einer professionellen Begleitung kannst Du:
Deine Muster und Belastungen besser verstehen
lernen, wie Du Dein Nervensystem gezielt beruhigen kannst
innere Ressourcen stärken, die im Stress nach hinten gerutscht sind
Schritte entwickeln, die zu Dir und Deinem Leben passen
Unterstützung anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche.
Es ist ein Ausdruck von Verantwortung Dir selbst gegenüber – und ein kraftvoller Akt von Selbstfürsorge. 💚
Du musst durch diesen Dezember nicht allein durch
Vielleicht spürst Du beim Lesen ein leises „Ja“ in Dir – ein Bedürfnis, dass sich etwas verändern darf.
Du darfst diesem Impuls vertrauen.
Wenn Du Dich in diesen Zeilen wiederfindest und die Weihnachtszeit dieses Jahr bewusster, ruhiger und stimmiger erleben möchtest, dann nutze die Möglichkeit, Dir Hilfe zu holen – über einen Termin bei einer Fachperson, die mit Stress, Hypnose, Gesprächstherapie oder anderen passenden Methoden arbeitet.
Du musst nicht perfekt sein.
Du musst nicht alles allein tragen.
Du darfst Schritt für Schritt lernen, inmitten von Lichterkette, Familientreffen und Jahresendtrubel wieder bei Dir anzukommen – mit mehr Ruhe, mehr Klarheit und mehr innerer Freiheit. ✨