Warum wiederholen sich manche Symptome immer wieder?

von Susanne Streit – 02. Oktober 2025

Symptome, Ängste und Blockaden verstehen: Wenn die Ursache in der Familiengeschichte oder in vergangenen Leben liegt 

Vielleicht kennst du das: Du kämpfst seit Jahren mit bestimmten Symptomen, Ängsten oder Blockaden. Du hast vieles ausprobiert, Therapien, Medikamente, Coaching, vielleicht auch spirituelle Methoden. Kurz scheint es besser zu werden, doch die Probleme kommen zurück. Wie ein Schatten, der einen nie wirklich loslässt.

Wenn der Ursprung tiefer liegt

Die meisten Menschen suchen den Grund für ihre Schwierigkeiten in ihrem jetzigen Leben: in der Kindheit, in belastenden Erfahrungen oder in aktuellen Stressfaktoren. Das ist nachvollziehbar, doch manchmal greift diese Erklärung zu kurz.

Was, wenn der wahre Ursprung nicht in unserer unmittelbaren Vergangenheit liegt?

Was, wenn unsichtbare Fäden uns an vergangene Erlebnisse binden, die gar nicht unsere eigenen sind?

Vererbte Lasten: Die Stricke deiner Ahnen

Neuere Forschungen in Epigenetik und Psychotraumatologie zeigen, dass traumatische Erfahrungen nicht nur den Betroffenen selbst prägen, sondern auch an die nächsten Generationen weitergegeben werden können. Unerlöste Traumata, Schuld, Scham oder unterdrückte Gefühle können wie unsichtbare fesselnde Stricke ins Familiensystem weiter wirken, und uns wie ferngesteuerte Marionetten fühlen und handeln lassen. So lange, bis sie aufgelöst werden.

Das bedeutet z.B.:

Panikattacken könnten mit einer unausgesprochenen Kriegserfahrung der Großeltern und/oder Ur-Großeltern verbunden sein.
Geldblockaden könnten ihre Wurzeln in existenziellen Nöten der Ahnen haben.
Ein Gefühl von „nicht genug sein“ könnte gar nicht aus dem eigenen Leben stammen, sondern aus dem unerfüllten Schmerz der Mutter oder Urgroßmutter.

Wiederholung als Signal

Wenn sich ein Problem oder Symptom trotz aller Bemühungen immer wieder zeigt, ist es ein Hinweis darauf, dass die Ursache tiefer liegt. Es ist wie ein Muster, das einen so lange begleitet, bis man bereit ist, es anzuschauen und zu lösen.

Heilung bedeutet, die Stricke durchzuschneiden

Die gute Nachricht ist, dass solche Muster kein „Schicksal“ sind. Sie können erkannt, bearbeitet und aufgelöst werden. Das geschieht, indem man hinschaut, und zwar nicht nur auf sein eigenes Leben, sondern auch auf die verborgenen Dynamiken seines Familiensystems und auch auf mögliche Erlebnisse aus früheren Leben.

Durch diese Arbeit erkennt man, was wirklich zu einem gehört, und was endlich losgelassen werden darf. 

Du wirst frei, dein eigenes Leben zu leben, anstatt unbewusst das Gepäck deiner Vorfahren weiterzutragen.

Probleme, die sich wiederholen, sind also kein Zeichen von persönlichem Versagen oder Disziplinlosigkeit. Sie sind Botschafter einer tieferen Wahrheit. Indem wir uns auf die Spurensuche begeben, lernen wir nicht nur unsere Symptome zu verstehen, sondern Heilung auf einer Ebene zu erfahren, die weit über das Hier und Jetzt hinausgeht.

Susanne Streit * www.susanne-streit.org